Ein Mercedes-Benz 540 K Spezial-Roadster (W 29) hat den prestigeträchtigen Titel „Best of Show“ des Pebble Beach Concours d’Elegance 2023 gewonnen. In der Jurywertung setzte sich das sportliche Luxusfahrzeug bei der Abschlussveranstaltung der Pebble Beach Automotive Week (17. bis 20. August 2023) gegen ein hochklassiges Feld exklusiver klassischer Automobile durch. Der Sieg ist der insgesamt zehnte „Best of Show“-Titel für ein Fahrzeug der Marke in der Geschichte des Pebble Beach Concours d’Elegance seit 1950. Damit ist Mercedes-Benz nun die erfolgreichste Marke in der Historie dieser Spitzenveranstaltung der automobilen Klassik.
Dieser 540 K Spezial-Roadster wird ursprünglich im Mai 1937 für Mohammed Zahir Schah, den König von Afghanistan, bestellt und im September desselben Jahres ausgeliefert. Der damalige Monarch entscheidet sich für ein besonders faszinierendes Produkt von Mercedes-Benz: Der Spezial-Roadster als Sindelfinger Karosserie ist eine hochelegante Skulptur von Leistung und Geschwindigkeit. Er zeichnet sich aus durch die hohe Seitenlinie der Türen, geschwungene Formen der Karosserie mit zurückgesetztem Kühler sowie ein fließendes Heck mit verdecktem Ersatzrad. Nach lediglich fünf Besitzerwechseln in sieben Jahrzehnten ersteigert der jetzige Eigentümer das Fahrzeug 2022 während der Pebble Beach Automotive Week für 9,9 Millionen Dollar.
Heutiger Besitzer des Fahrzeugs ist Jim Patterson. Aus dessen Sammlung stammen auch die „Best of Show“-Preisträger des Pebble Beach Concours d’Elegance der Jahre 2015 (Isotta Fraschini Tipo 8A Worblaufen Cabriolet, Baujahr 1924) und 2010 (Delage D8 S de Villars Roadster, Baujahr 1933). Die letzten Mercedes-Benz Fahrzeuge als „Best of Show“ sind der Mercedes-Benz 540 K Autobahnkurier von Arturo und Deborah Keller im Jahr 2021 sowie der Mercedes-Benz Typ S Tourenwagen mit Barker-Karosserie von Bruce McCaw im Jahr 2017.
Von den beiden Modellen 500 K und 540 K der Baureihe W 29 produziert das Werk Untertürkheim zwischen Februar 1934 und November 1939 insgesamt 760 Fahrgestelle. Davon haben 354 den Motor mit fünf Liter Hubraum und 406 das ab 1936 verwendete Aggregat mit 5,4 Liter Hubraum. Neun Karosserievarianten sind im Angebot, sie entstehen im Sonderwagenbau des Werks Sindelfingen. Von den Varianten mit Roadster-Aufbau werden etwa 60 Einheiten produziert.
Die Kommissionsunterlagen in den Mercedes-Benz Archiven und weitere Dokumente erzählen die ersten Schritte dieses 540 K Spezial-Roadsters: 1937 wird das exklusive Fahrzeug vom afghanischen Königshof bestellt und im Herbst des Jahres ausgeliefert. Der weitere Weg: Mitte der 1940er-Jahre bringt der in Frankreich ausgebildete Monarch das Fahrzeug in die afghanische Botschaft nach Paris. Als Geschenk an seinen Schwiegersohn gelangt der Kompressor-Sportwagen 1950 nach Großbritannien und wird 1953 an einen US-amerikanischen Sammler verkauft. In seiner langen und vielfältigen Geschichte wird der 540 K Spezial-Roadster stets gepflegt und im authentischen Zustand bewahrt. Bis heute hat das Fahrzeug lediglich eine sehr geringe Laufleistung absolviert.