Neue Impulse.

Bis 17. September 2023 werden die Highlights der international renommierten Kunstsammlung von Mercedes-Benz präsentiert: 150 Arbeiten von 90 internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern aus 20 Ländern, entstanden in der Zeit von 1910 bis heute. Der Großteil der Kunstwerke ist in die Dauerausstellung des Mercedes-Benz Museums integriert. Collectionsraum 5, traditionell der Ort für Sonderausstellungen, ist ausschließlich der Kunst und insbesondere mehreren Großexponaten vorbehalten.

Jan van der Ploeg, „Mobile“, 2010.

Tobias Rehberger, „Aus Wien“, 2014. 

Große Bandbreite.

Die Bandbreite der Ausstellung reicht von den südwestdeutschen Klassikern Adolf Hölzel, Willi Baumeister und Oskar Schlemmer bis zu jungen internationalen Gegenwartskünstlerinnen wie Haris Epaminonda, Alia Farid, Cao Fei und Adejoke Tugbiyele. Vorgestellt werden auch Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die in Stuttgart leben oder deren Biografie mit der Region verbunden ist: Dieter Blum, Florina Leinß, Tobias Rehberger, Anna Tretter und viele andere. Zu sehen sind ausgewählte Kunstwerke aus einem breiten medialen Spektrum: von Malerei, Zeichnung, Skulpturen und Lichtobjekten über Fotografie und Installation bis zu Video.

„Riding Bikes.“

Mythos 1: Pioniere – die Erfindung des Automobils, 1886 bis 1900: Der Raum ist der Erfindung des Motorwagens und frühen Fahrzeugen gewidmet. Dort wird die Skulptur „Riding Bikes“ von Robert Rauschenberg aus dem Jahr 1998 mit zwei nebeneinander angebrachten Fahrrädern gezeigt, deren Konturen von Neonröhren farbig nachgezeichnet sind. Die Fahrräder sind Rad an Rad montiert. So, wie sie kombiniert sind, löst die Arbeit Sinn und Funktion als Fortbewegungsmaschine auf – ein augenzwinkernder Denkanstoß, auch in Richtung des Auftraggebers, die damalige Daimler AG, dessen Erzeugnisse den höchsten Standard der Mobilität garantieren.

Von Rauschenbergs „Riding Bikes“ aus führt der nächste Ausstellungsbereich Werke von rund 30 Künstlerinnen und Künstlern aus dem Zeitraum von 1923 bis 2013 zusammen – eine „Mini-Retrospektive“ wichtiger Stile und Medien der Mercedes-Benz Art Collection. Darunter die erste Erwerbung, mit welcher die Art Collection 1977 gegründet wurde: das Gemälde „Ruhe und Bewegung II“ (auf Blau) von Willi Baumeister aus dem Jahr 1948.

Robert Rauschenberg, „Riding Bikes“, 1998, © VG Bild-Kunst Bonn, 2022.

Jean Tinguely, „Méta-Maxi“, 1986, © VG Bild-Kunst Bonn, 2022.

„Méta-Maxi.“

Der Collectionsraum 5 des Mercedes-Benz Museums versammelt Werke, die sich in unterschiedlicher Weise auf Aspekte von Musik, Bewegung, Tanz, Rhythmus und Automobilität beziehen. Prominent begrüßt werden die Gäste von Jean Tinguelys Skulptur „Méta-Maxi“ aus dem Jahr 1986. Das monumentale mobile Objekt, ein spätes Hauptwerk des Künstlers, war über viele Jahre eine der Attraktionen des Skulpturenensembles der Mercedes-Benz Art Collection am Potsdamer Platz in Berlin. Das mechanische Räderwerk, aus Fundstücken der Industrieproduktion zusammengebaut, entfaltet eine theatrale Wirkung und bringt Tinguelys Hang zum Performativen zur Geltung. Die metallenen Elemente agieren in ihrem stoischen Aufeinanderschlagen wie ein Bauernorchester, dem am Kopfende ein Klavier als Dirigent vorzustehen scheint.

Aufbau Méta-Maxi: Jean Tinguely: Ausstellungen weltweit | Museum Tinguely Basel

In farbigem Licht.

Die Video-Neon-Installation „Nam Sat“ von Nam June Paik geleitet in Mythos 7, Rennen und Rekorde die Gäste aus der Ausstellung heraus. Der Südkoreaner hatte die Skulptur 1997/98 für den Eingangsbereich des ehemaligen Gebäudes von Daimler Financial Services (heute Mercedes-Benz Mobility) am Potsdamer Platz in Berlin entworfen. Sparsame geometrische Neonstrukturen formieren sich zu abstrakten Gebilden und konkreten Zeichen wie Herzen. Sie umspielen eine Reihe von Monitoren mit Videokompositionen Paiks und rhythmisierten Abfolgen abstrakt-ornamentaler Bilder. Im farbigen Licht wechselnd assoziieren die Neonlinien Spielhallen und andere Zerstreuungsattraktionen.

Nam June Paik, „Nam Sat“, 1997/98.